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Mit Martinas Roadster auf Tour

Montag Abend war Abreise, ich hatte vorher Dienst gehabt und konnte mich somit ab Mittag vorbereiten. Ma und Pa trafen nachmittags ein. Koffer ins Auto und los gings.

Eine Woche zuvor hatte ich irgendetwas an Klaus’ Hand bemerkt. "Komm, lass mal sehen, ich fühle da doch irgendwas, hast Du einen Holzspan im Daumen?" "Ah, nee, laß mal, ist nichts, ich seh nichts, da ist nichts!" Ich wurde abgewimmelt und hatte die Sache vergessen. Auf der Fahrt, irgendwann als wir schon weit hinter Aachen waren fiel mein Blick auf seinen Daumen. He, der ist ja ganz rot und geschwollen!!! Ja, ja, bekam ich zur Antwort, habe es auch heute bemerkt, habe mir auch Cephalexin eingesteckt. Und, wo ist die Schachtel? Etwas kleinlaut: "In meiner Kitteltasche im Krankenhaus." Na toll. Vom Fahrersitz aus sollte ich nun beobachten können wie schnell aus einer kleinen Bagatellverletzung eine richtige Phlegmone wurde.

Fuhr durch die Nacht, der Weg zum Tunnel gut ausgeschildert, Karte in den Automaten gesteckt und man wurde mit Hello Mr Kopsieker von der Maschine begrüßt. Hatten etwas Wartezeit in Reihen wie zur Fähre, danach fuhr man in einen silbernen Doppeldeckerzug. Blieben im Auto sitzen und schliefen ein. Zum Glück gab es nach dem Zug sofort eine Tankstelle, ich war nämlich zuvor nervös geworden denn die Tanknadel stand auf Reserve und mein Licht der Tankanzeige war kaputt.

Danach fuhren wir weiter durch die Nacht, ich wollte soweit wie möglich kommen und Klaus hielt sich tapfer, doch zunehmend wortkarg. Schilder mit bekannten Namen wie Reading und Maidstone rauschten an uns vorbei, wir fuhren den London Orbital, M25- jetzt um diese Uhrzeit gutes Vorwärtskommen, kaum Verkehr nachts um 3. Weiter auf die M3 gen Südwesten, weiter auf der A303, dann war es plötzlich fast halb fünf und ich konnte nicht mehr weiter, mir fielen die Augen zu. Schliefen auf einem Parkplatz vor einem "Little Chef" in etwas unbequemer Haltung.

Irgendwann kroch die Kälte ins Auto und wir wachten in der Dämmerung auf. Klaus vertrat sich die Beine, machten ein paar Fotos, im Auto zurück besah ich mir den Daumen: Bis zum Handgelenk hochrot, geschwollen, mittendrin hob sich die Haut in einer kleinen Blase ab. Hier, schau, das muss man aufmachen! Trotz heftiger Gegenwehr ließ ich mich dieses Mal nicht abwimmeln, eröffnete die Blase und herausquoll das Erwartete. Siehste, verdammte S., Du weißt es doch, wir sind beide Chirurgen, so was muss man eröffnen!!! (Verdammte S...! Männer, Kollegen... ¥ £ ƒ Š œ ø)
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Der Weg führte weiter nach Taunton, dort wieder der schon vom letzten Mal bekannte Stop für gewisse florale und andere Kleinigkeiten sowie erstes Verbandsmaterial. Hoffte, dass mit der Eröffnung nun das Ganze einen Schritt in die richtige Richtung nehmen würde, doch ich wurde getäuscht.

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© 2007 Familie Kopsieker  |  Letzte Überarbeitung 20. November 2007