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Prince Hall Hotel

In Ashburton fuhren wir von der A38 ab und der Weg führte uns über engere Straßen ins Moor. Der Anblick der Landschaft, oft schon gesehen ist jedes Mal überwältigend!

In mir machte sich das bekannte ja-hier-gehöre-ich hin-Gefühl breit. Im Hotel angekommen wurden wir von John und Anne herzlich begrüßt. Nach dem Ausladen wurde Saddle Tor wieder mit einem Strauß verschönert. Klaus aber zog sich aus und verschwand wortlos im Bett. Nachdem ich den Koffer und die Taschen ausgeräumt und verstaut hatte schaute ich wieder nach Klaus. Glasige Augen blickten mich fragend an, Bett so nass als ob man nach dem Duschen ohne Abtrocknen ins Bett geschlüpft wäre, Körper heiß. Lass mich in Ruhe!
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Ging erst mal um Nachzudenken auf einen kleinen Spaziergang bis unten zum Fluss. In mir hämmerte es: S...! Der Mann ist septisch: Was soll ich tun? Verdammt, ohne Antibiose werde ich nicht mehr wegfahren! Machte mir Vorwürfe, dem englischen System und betete: oh-lieber Gott! Finger! Chirurgen brauchen ihre Hände!!
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Wir brauchen einen Arzt der uns was verschreiben kann. Wieder oben angekommen wollte ich ihn überreden mit nach Tavistock zu einem Arzt zu fahren. Er wollte partout nicht, und hintragen war ja nicht möglich. Das Zimmer roch nach Lilien und 4A. Es blieb mir aber nichts anderes übrig als auf den nächsten Tag zu warten.

Wir schliefen schlecht, Arm auf Kissen, Kühlung ständig erneuert. Gegen Morgen entfieberte Klaus, Hand weiter rot und geschwollen, es zog sich nun schon fast bis auf die Unterarmmitte.

Besprach die Sache mit John und Anne, sie meinten, oh, we fix it, riefen bei ihrem Hausarzt an, nach dem Frühstück kam Anne zu uns, hatte einen Termin für vormittags gemacht und schon aufgeschrieben, wo wir in Tavistock hinfahren mussten. Beim Frühstück fiel mir dann zu guterletzt auch noch ein Goldinlay heraus. No problem, auch da kümmerte sie sich und ich bekam einen Termin bei einem private Dentist am Nachmittag. Sie erklärte mir, die NHS Zahnärzte hätten monatelange Wartelisten und so wäre das für uns utopisch.

Vormittags fuhren wir also nach Tavistock, die Sache schien ein Zusammenschluss von mehreren Ärzten zu sein, eine Art Gesundheitszentrum, ganz nett gemacht, Warteraum mit Holz. Als Klaus aufgerufen wurde ging ich neugierigerweise mit. Kollege besah sich die Hand, schrieb ein Privatrezept, plauschte über Land und Leute und das wars! Keine Desinfektion, kein weiteres Eröffnen, kein Verband! Wie anders geht es da in unserer Ambulanz zu! Dachte an die Horden von Patienten, die mit Verband und Schmerzmittel unsere Ambulanz verlassen und war etwas enttäuscht. Wir lösten das Rezept ein, kauften noch mehr teures Verbandsmaterial (ich wusste gar nicht, dass einfache Mullbinden und sterile Kompressen so teuer sein können) und machten uns auf den Weg zum Prince Hall zurück. Dort angekommen nahm Klaus seine Antibiose, wir verbanden die Hand frisch und er legte sich wieder ins Bett. Bevor ich zum Zahnarzt fuhr besah ich mir noch mal die Hand. Es fluktuierte und das Loch war sehr klein, zu klein...

Auf dem Weg zum Zahnarzt dachte ich nach: ja, weiter eröffnen, doch ohne die Sachen die man in der Ambulanz hat kommt man sich vor wie ein Fisch auf dem Trockenen. Schere, hm, ach was gäbe ich für ein Skalpell!!

Der Zahnarzt fräste etwas, setzte das Inlay wieder ein, irgendwas passte aber nicht so und ich fühlte es als Fremdkörper. Für rund 10 min zahlte ich bar 50 Pfund (ca. 75 Euro). Tolles British Health System- wenns drauf ankommt musst du zahlen!

Kehrte nochmals bei Boots ein, erstand eine Schere und sah Rasierklingen. Die nahm ich auch mit. Wieder im Prince Hall angekommen holte ich Klaus aus dem Bett: so, hier, wir müssen das Loch weiter machen, das reicht so nicht. Nein, nein, erst nach dem Abendessen, ich will.... Nix ich will, setz Dich hier ans Fenster wo ich was sehe, abends ist es dunkel und dann ist das nix. Jetzt muß es sein, Du darfst wählen, Schere oder Klinge! Er schaute mich groß an, aber ich ließ nicht locker, setzte sich nach einigem Zögern ans Fensterbrett, ich konzentrierte mich und schnitt. Die Wunde hatte danach eine 1 cm große Öffnung, Eiter und totes Gewebe quollen heraus.

Tolles National Health System, tolle Hilfe vom Kollegen, ich kam mir vor wie im Entwicklungsland!
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Klaus ging an diesem Abend zum Abendessen mit, ich atmete tief aus, die Rötung am Unterarm ließ nach und er war deutlich munterer.

Nach einem weiteren Tag ließ der Eiterfluß nach, alles beruhigte sich. Anne und John waren auch besorgt gewesen, jeder im Hotel fragte uns und wir erzählten unsere Geschichte.

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© 2007 Familie Kopsieker  |  Letzte Überarbeitung 20. November 2007