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Stippvisite in Enton Hall
Der Rückweg ging zügig, kein Stau auf dem unausgebauten Teilstück der A303 mit nur einspuriger Fahrbahn und so konnten wir den geplanten Besuch von Enton Hall in die Tat umsetzen.
Enton Hall! Verbrachte dort fast ein Jahr nach dem Abitur. Damals war es so eine Art private Kurklinik gewesen. Mein Onkel hatte dort eine Anstellung als Masseur und hatte mich und seine frisch angetraute zweite Frau Emmi kurzerhand nach der Hochzeit mitgenommen und ihr eine Anstellung als chambermaid und mir in the servery beschafft. Wunderbar!! Ein winziges Zimmer voll alter Möbel, Gäste bedienen, eigenes Geld und in der Woche einen day off an dem man zbsp mit dem Zug nach London fahren konnte. Ich war glücklich! Dabei lernte ich dort noch Eddie kennen, einen Neuseeländer der so ganz anders war als seine deutschen "Genossen". Ich war damals so glücklich gewesen- blickte aus dem Fenster auf die pittoreske englische Landschaft und dachte schon damals ganz England ist ein Park! Die Idylle wurde dann aber unsanft durch den Studienplatzbescheid unterbrochen.
Seitdem trauere ich Enton Hall nach. Hatte dann vom Niedergang der Klinik gehört, dass alles geschlossen und zum Verkauf stand, dass Obdachlose ins Hauptgebäude eingedrungen waren und die Treppen als Brennmaterial verfeuert hätten, das Gebäude verfallen würde. Hatte schon vor einiger Zeit in Google maps nach Enton Hall Ausschau gehalten und war auf etwas neues Großes gestoßen. Das sollte sich bewahrheiten. Enton Hall ist in eine private Wohnanlage umgewandelt worden. Die alten schmuddeligen Gärtnerhäuschen abgerissen, das Clockhouse um einen großen Wohnkomplex erweitert, die Gardenrooms abgerissen und eine neue schöne Gemeinschaftshalle erbaut. Die Anlage ist äußerst gepflegt, ein Rosengarten angelegt, die majestätischen alten Bäume mit dem Park belassen. Als ich das Tor hinter mir schloß war ich erleichtert, ja glücklich- Enton Hall lebt in einer Form weiter, kein Verfall, keine nur vage Erinnerung!
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